Rückblick auf die Einweihungsfeier unseres Vereinsheims

Liebe Teuton*innen.

am 19.10.2024 – ja, es ist schon etwas her – fand die lange überfällige Einweihungsfeier unseres Vereinsheims „Die Hütte“ statt.

Im ersten – dem geschlossenen – Teil durften wir neben ehemaligen Vorstandsmitgliedern, Abteilungsleitern und altgedienten Teutonen auch Gäste vom Hamburger Fußballverband, Hamburger Sportbund, der Hamburger Sportjugend und aus der lokalen Politik begrüßen.

Bei sehr lockerer Stimmung konnten so dann auch ein paar Themen angesprochen werden, die Teutonia 10 ein wenig unter den Nägeln brennen (Kabinensituation, hust, hust, 2. Kunstrasenplatz, hust, hust…)

Das hervorragende Catering kam von unseren Nachbarn der cantina fux & ganz, für das sonstige leibliche Wohl sorgte unser Pächter Elias.

Der zweite – offene – Teil des Tages war dann leider nicht so gut besucht, wie erhofft. Das tat aber der Stimmung keinen Abbruch, denn die, die da waren, haben auf jeden Fall alles gegeben und den Tag/Abend/Nacht zu einem optimalen Abschluss gebracht.


Was definitiv im kollektiven Gedächtnis bleiben wird, ist die Rede unseres stellvertretenden Vorsitzenden Lukas Wysocki, die wir hier im Wortlaut zitieren möchten:

„Liebe Anwesenden,

wir freuen uns sehr über euer zahlreiches Erscheinen. Auch ich möchte euch herzlich beim SC Teutonia willkommen heißen. Mein Name ist Lukas Wysocki, und ich bin stellvertretender Vorsitzender des Vereins.

Wir haben euch heute zur Einweihung unseres frisch sanierten Vereinsheims eingeladen. Wie Lars bereits sagte, sind wir als Verein sehr stolz auf das, was wir hier gemeinsam erreicht haben.

Genauso stolz dürfen wir sein auf den neuesten Mitgliederrekord von knapp 950 Mitgliedern, auf mittlerweile 26 Jugendmannschaften (inklusive Trainer und Betreuer) im Fußball, auf die neuen Mädchenteams und auf die erste Fußball-Damenmannschaft unserer Geschichte. Ebenso auf unsere TTT-Abteilung, die seit Kurzem ein Angebot für Kinder und Jugendliche geschaffen hat, sowie auf unsere Entscheidung, in diesem Jahr den großen Schritt vom Ehrenamt zum Hauptamt zu wagen. Ich könnte noch viele weitere Erfolge aufzählen. All das ist bemerkenswert, doch heute möchten wir aus einem anderen Grund mit euch feiern.

Wir möchten heute die Menschen feiern – und das, wozu unser Verein imstande ist.

All die genannten Rekorde und Erfolge sind letztlich logische Folgen und sichtbare Symbole von etwas, das weniger greifbar ist:
Es sind die Menschen, die wir heute hier eingeladen haben – ehemalige Vorsitzende, ehrenamtlich Engagierte und viele weitere. Natürlich gibt es noch viel mehr, als die, die heute hier sein können.

Diese Menschen haben es in der Vergangenheit geschafft und schaffen es auch heute, andere für unseren Verein zu begeistern. Dabei geht es nicht nur darum, den nächsten Punkt zu gewinnen, einen Aufstieg zu schaffen oder ein altes Vereinsheim auszumisten. Es geht darum, Menschen zu begeistern und sie dafür zu gewinnen, ihr Herz an diesen Verein zu verschenken.

Es ist beeindruckend, welchen Ort wir hier gemeinsam geschaffen haben. Ich persönlich habe an diesem Ort schon so viele Menschen getroffen, die diese Begeisterung in sich tragen und weitergeben – das ist einzigartig. Auf der Arbeit kennt wohl jeder von uns diesen einen Kollegen, der andere für ein Projekt begeistern kann. Oder in der Sportmannschaft gibt es diese eine Mitspielerin, die alle anderen mitreißt.

Aber hier, in diesem Verein, habt ihr einen Ort geschaffen, an dem sich überdurchschnittlich viele Menschen zusammenfinden, die diese Begeisterung in sich tragen:
Menschen, die bereit sind, nach dem Training noch die Bälle aufzupumpen.
Menschen, die nach Feierabend geduldig dem hundertundersten neuen Betreuer die Anmeldeprozesse erklären.
Menschen, die einspringen und eine Mannschaft trainieren, wenn jemand ausfällt.
Menschen, die sich die Zeit nehmen, hunderte Aktenordner aus dem Keller mitzunehmen, sie monatelang zu sichten und die Buchhaltung von 15 Jahren zu ordnen.
Menschen, die sich nächtelang mit der Digitalisierung von Anmeldeprozessen befassen.
Menschen, die neben Familie und Beruf auf Baustellen fahren, um monatelang die Gewerke zu beaufsichtigen – damit dieses Vereinsheim heute so aussieht, wie es aussieht.

Von diesen Menschen könnte ich noch viele weitere Beispiele nennen. Und jeder von euch könnte wahrscheinlich selbst noch einmal zehn weitere hinzufügen. Genau das ist es, was diesen Verein so besonders macht – und was wir heute feiern sollten.

Ich möchte euch an dieser Stelle auch daran erinnern, wo wir herkommen. Das ist besonders an Tagen wie heute wichtig, wenn wir im schicken Neubau stehen und anstoßen. Dieser Verein wurde von Arbeitern gegründet – von Menschen, die in anderen Sportvereinen ausgeschlossen wurden. Und in dieser Tradition sehen wir unsere Aufgabe für die Zukunft.

Wir stehen für offene Türen für jeden Menschen, für Gleichberechtigung, für Vielfalt und für ein faires Sportangebot. Wir sind ein Verein für die Nachbarschaft, für den Stadtteil – ein Breitensportverein. Für die Breite, nicht für die Spitze!

In einem sich ständig verändernden, pulsierenden Stadtteil wie Altona und mit unserem neuen Vereinsheim dürfen wir nie vergessen, wo unsere Wurzeln liegen. Uns immer wieder daran zu erinnern und entsprechend zu handeln, wird eine der wichtigsten Aufgaben für uns als Verein bleiben.

Damit wir auch in Zukunft stolz auf unsere Geschichte, unsere Werte und unsere Wurzeln sein können, dürfen wir uns nicht auf dem ausruhen, was wir bisher erreicht haben. Gerade in diesen Zeiten müssen wir für Vielfalt und Sichtbarkeit einstehen.

Wir wollen weiterhin unsere Verantwortung den Kindern im Stadtteil gegenüber wahrnehmen und ihnen als unabhängiger, nicht leistungs- und nicht profitorientierter Sportverein die Türen zum Sport öffnen. Denn genau das sind wir den Arbeitern, die einst Teutonia 1910 gegründet haben, schuldig.“

Besser kann man es einfach nicht sagen.